In den Industrieländern wurde in den letzten Jahrzehnten damit begonnen, Schüler mit Sehbehinderungen inklusiv zu unterrichten. Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, wie sozial bedingte Defizite in der Interaktion von Schülern mit Sehbehinderung in Sekundarschulen verringert werden können. Diese Studie war qualitativ und wählte ein Fallstudiendesign. Eine Stichprobe von 34 Teilnehmern, bestehend aus Verwaltungsangestellten, Lehrern und Schülern mit Sehbehinderung, wurde nach dem Zufallsprinzip aus integrativen Einrichtungen der Sekundarstufe gezogen. Zur Datenerhebung wurden halbstrukturierte Interviews, ein offener Fragebogen und eine Dokumentenanalyse verwendet. Es stellte sich heraus, dass Schüler mit Sehbehinderungen in integrativen Sekundarschulen stigmatisiert werden und bei wettbewerbsorientierten sozialen Aktivitäten weitgehend außen vor bleiben. Es wurde empfohlen, dass das Ministerium für Primar- und Sekundarschulbildung (MOPSE) Verwaltungsangestellte, Lehrer und sehende Schüler mit Kenntnissen über soziale Fähigkeiten ausstatten sollte, die ihnen helfen können, die sozio-emotionalen Bedürfnisse und Interessen von Schülern mit Sehbehinderung in der integrativen Sekundarschulbildung zu erfüllen.