Das Ziel dieser Veröffentlichung ist es, eine Antwort auf die Frage zu geben, ob die Europäische Union und insbesondere die Vollmitglieder der Wirtschafts- und Währungsunion in der Lage sind, gemeinsame Lösungen zu entwickeln, die zu einem weiteren Integrationsprozess führen. Diese Frage ist angesichts der offensichtlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bürgern und den Politikern der EU berechtigt. Einerseits erwarten Länder in finanziellen Schwierigkeiten Unterstützung von anderen Mitgliedstaaten und behaupten, dass dies eine Verpflichtung der Gemeinschaft als Ganzes sei (unter Verweis auf den Integrationsgedanken); andererseits erklären sie, dass die Erfüllung bestimmter Anforderungen als Gegenleistung für Finanzhilfen ihre staatliche Souveränität untergräbt. Die Arbeit präsentiert eine Analyse der bisherigen Aktivitäten im Bereich der EU-Haushaltskonsolidierung und beschreibt das theoretische Format und den Umfang der Fiskalunion, die möglichen Funktionen gemeinsamer Anleihen, die Auswirkungen der Emission von Anleihen (im Zusammenhang mit der Risikostreuung unter den Emittenten und den Auswirkungen auf die Haushaltsdisziplin) und schließlich die Rolle von Desintegrationsprozessen im Zusammenhang mit Fragen der öffentlichen Finanzen.